Drachenfliegen lernen im Doppelsitzer

Beitragsseiten

Gütesiegelprüfung und Förderung durch den DHV

Für Etagengurtzeug und auch für Tandem-Drachen ist der Markt so klein, dass für einen Hersteller die Entwicklung und Zulassung zu teuer ist. Nun galt es in der Entwicklung von Tandem-Hängegleitern eine hohe Belastbarkeit, gute Steuerbarkeit und auch eine attraktive Leistung zu erreichen. Für flexible, gewichtskraftgesteuerte Hängegleiter ist dies ein anspruchvolles Ziel, welches noch durch keinen flexiblen Hängegleiter erfüllt wurde. Zudem hat nur der DHV mit seinem Messwagen die Möglichkeit, hohe Belastungen aerodynamisch zu prüfen. Hier stieg der DHV ein und stellte die Gütesiegelprüfung des Etagengurtzeugs kostenfrei, ebenso die Prüfung von Hängegleitern für doppelsitzige Schulung. Die Hersteller bekamen die Chance, Belastungsgrenzen und die Auflastung der Hängeleiter zu erproben. Bei Misserfolg geht zwar das Gerät zu Bruch, der Hersteller wird aber nicht zusätzlich mit den Prüfkosten belastet.

Tests zur Auflastung des Laminar BIP waren bisher leider noch ohne Erfolg. Der Focus18 mit der Zuladungsgrenze von 200kg Zuladung wurde nicht noch einmal zur Prüfung vorgelegt. Aber für den bautek BiCo wurde mit mehreren Versuchen das Ziel erreicht: 279kg Abfluggewicht erlauben 237kg Zuladung.

Das Angebot

Sanft entschweben ...
Sanft entschweben ...

Im Tandem-Ausbildungsverfahren haben die Drachenflugschule Kelheim und die Flugschuleam Flugplatz „Altes Lager“ bei Berlin bisher mit Abstand die meisten Piloten ausgebildet.Diese Flugschulen bieten einen schuleigenen Schleppbetrieb und ein umfangreiches Service-Angebot incl. Verleih von Schulungsgeräten auch in der Woche an. Hier kann man in 2-3Wochen kompakt und verlässlich bis zum A-Schein ausgebildet werden.

Andere Schulen bieten die Tandem-Ausbildung im Rahmen des üblichen Schleppbetriebs eines Vereins oder eines Platzes am Wochenende an (Beispiel: Hinterweiler in der Eifel). Die Fluglehrer arbeiten nebenberuflich in ihrer Freizeit. Ein Schüler hat in dem Fall eine größere Nähe zum Flugbetrieb in einem Verein, dafür wird die Ausbildung „brutto“ über einen längeren Zeitraum gestreckt.

Zwar ist der maschinelle und personelle Einsatz einer Ausbildung im Tandem hoch, aber die Kosten einer A-Schein Schulung sind vergleichbar zu den Kosten einer klassischen Ausbildung am Übungshang: Die Schulungstage können effektiver genutzt werden, weil weniger Schulungspausen wegen ungünstiger Windrichtung oder einsetzender Thermik erzwungen werden. Insgesamt ist bei der Ausbildung im Tandem der Geräte-Einsatz höher und kostspieliger, der Aufwand für An- und Abreisen sowie für den Aufenthalt vor Ort ist
aber im Vergleich geringer.

Die Ausbildungswege werden sehr flexibel gestaffelt angeboten. Nach einem ersten Passagierflug und in ersten Schnupperflügen man die Steuerung schrittweise lernen, bis zum ersten Alleinflug. Dann kommt die Alleinflugphase der Ausbildung bis zur Prüfungsreife. In dem Zusammenhang fällt die Entscheidung, ob man es bei der tollen Flugerfahrung belässt oder ob man in den Sport einsteigt und sich eine eigene Ausrüstung zulegt. Attraktiv ist, dass man in der Tandem-Variante der Ausbildung sofort fliegt und unmittelbar den intensiven Eindruck des Drachenfliegens erfährt.

(Der Bericht von Karl-Heinz ist in gekürzter Fassung auch im DHV-Info erschienen)